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Die goldene Regel mit einem Trickfilm bearbeiten

In der Unterstufe, aber auch in der Grundschule geht es immer mal wieder um die „Goldene Regel“. Inhaltlich komplex, sprachlich sehr kurz stellt dies Religionslehrer*innen vor Herausforderungen. Ein kurzer Trickfilm ermöglicht Lernprozesse, bei dem Schüler*innen den Inhalt und nicht nur den Wortlaut der Goldene Regel verstehen.

Die goldene Regel

„Alles, was ihr wollt, dass euch die Leute tun, das tut ihnen auch“ (Mt 7, 12, vgl. auch Lk 6, 31). Der Satz ist so kurz, der Inhalt aber komplex. Wie lässt sich dies nun im Unterricht bearbeiten? Das Video “Der Besuch“ aus der Reihe Nulli und Priesemut eignet sich dafür hervorragend. Das von mir verwendete Video stammt aus der Sendung mit der Maus.

Worum geht es im Video?

Der Frosch Nulli und der Hase Priesemut sind bekanntlich die besten Freunde der Welt. Die beiden Freunde bekommen Besuch vom Hamster Kurtle. Allerdings werden die unterschiedlichen Lebensweisen der Tiere zur Herausforderung. Während der Hamster am Tage schläft, legen Frosch und Hase ein Gemüsebeet an. Zum Ärger von Frosch und Hase baut der Hamster in der folgenden Nacht ein Laufrad in diesem neu angelegten Gemüsebeet. Dazu verwendet er auch noch die Bretter, die Hase und Frosch für den Bau eines Schuppens vorgesehen hatten.

Der Konflikt

Und so ist der Konflikt vorprogrammiert. Spannend an der Handlung ist die Einsicht, dass beide Parteien nicht absichtlich die andere Seite verärgert haben. Durch die Nachtaktivität des Hamsters und die Tagaktivität der beiden anderen Tiere ergeben sich unterschiedliche Perspektiven. Wie lässt sich der Konflikt lösen? Mit Hilfe des Videos wird eine Situation eingespielt, die sich durch die Goldene Regel lösen lässt. So wird die Relevanz der Goldenen Regel deutlich. Da es sich um einen Trickfilm handelt, entfällt die moralisierende Perspektive und der erhobene Zeigefinger. Es gibt kein richtiges oder falsches Handeln. Beide Parteien handeln in ihrer Perspektive richtig. Schwierig wird es aber, wenn unterschiedliche Perspektiven aufeinandertreffen und damit Material oder Raum unterschiedlich genutzt wird. Das Video regt zum Perspektivwechsel an und eignet sich daher bis zur fünften Klasse. Am Beispiel des Videos lässt sich die Goldene Regeln inhaltlich erarbeiten und zugleich kann deutlich werden, wie das Zusammenleben in der Gruppe gelingen kann.

Unterrichtliche Umsetzung

Nach einem informierenden Einstieg zum Thema der Stunde wird das Video gezeigt. Das gesamte Video dauert sieben Minuten. Es lohnt sich aber, das Video nicht ganz zu zeigen, sondern bis zu dem Zeitpunkt, zu dem der Streit beginnt, also kurz bevor der Hamster in Tränen ausbricht. Danach werden die Eindrücke zum Film gesammelt. Im nächsten Schritt nehmen die Schüler*innen in Partner*innenarbeit die beiden Perspektiven von Hamster bzw. Hase und Frosch ein. Während Partner*in 1 die Geschichte aus der Situation des Hamsters erzählt („Vor kurzem war ich zu Besuch bei Nulli und Priesemut…“), berichtet Partnerin 2 die Geschichte aus der Situation des Hamsters. („ Als ich zu Besuch bei Nulli und Priesemut war, ist folgendes passiert…).

Als nächstes tauschen sich die Schüler*innen in der Partnerarbeit über ihre unterschiedlichen Perspektiven aus und reflektieren die Verhaltensweisen der Tiere. Im Plenum werden die Ergebnisse gesammelt und mit der Goldenen Regel verbunden. Abschließend wenden die Schüler*innen die Goldene Regel auf konkrete Situationen im Schulleben an und stellen so den Bezug zu ihrer Lebenswelt her.

https://kinder.wdr.de/tv/die-sendung-mit-der-maus/av/video-nulli-und-priesemut-besuch-100.html

Die Bergpredigt und die goldene Regel

Wenn ihr mehr über die Bergpredigt als Kontext der Goldenen Regel und deren didaktische Verwendung wissen wollt, findet ihr hier mehr Informationen: https://www.bibelwissenschaft.de/wirelex/das-wissenschaftlich-religionspaedagogische-lexikon/wirelex/sachwort/anzeigen/details/bergpredigt-mt-5-7-bibeldidaktisch-primarstufe/ch/001fb75e735e0315ac668be84e5ef2af/

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