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Distanzunterricht – Wie erreiche ich Interaktion?

Es gibt viele Veränderungen beim Distanzunterricht. Eine davon ist: es ist so still um mich. Während ich beim Präsenzunterricht mit dem Betreten des Klassenzimmers direkt die aktuelle Stimmung in der Klasse wahrnehme, fällt dies beim Distanzunterricht weg. Daher die Frage: Wie ermögliche ich im Distanzunterricht Interaktion?

Fehlenden Interaktion mit den Lernenden

Teilweise habe ich das Gefühl, Schüler*innen sitzen vor ihrem Bildschirm wie vor dem Fernseher: Gleich startet die Wissenssendung oder das Erklärvideo. Unterrichtsgeschehen ist ein wechselseitiger Prozess – und diese Wechselseitigkeit muss auch im Distanzlernen entstehen. Die Möglichkeit der Tür-und-Angel-Gespräche vor Beginn des Unterrichts gibt es nicht, genauso wenig der Austausch in der Pause. Und die Gespräche im Plenum der Videokonferenz bleiben oberflächlich und konzentrieren sich meistens auf organisatorische Informationen. Wie schaffe ich es jetzt, die Interaktion im Religionsunterricht trotz des Distanzlernens anzuregen?

Fehlende Interaktion zwischen der Lernenden

Doch nicht nur mir fehlt die Interaktion. Auch die Schüler*innen vermissen sie. Wenn ich Schüler*innen frage, was ihnen am meisten im Distanzunterricht fehlt, lautet die Antwort häufig: Freund*innen.  Diese Rückmeldungen bestätigen, was wir aus der Bildungswissenschaft wissen: Als Motivator von Lernprozessen gilt neben Autonomie und Kompetenzerfahrung die soziale Eingebundenheit (Deci/Ryan). Distanzunterricht steht also vor der Herausforderung die soziale Eingebundenheit durch Interaktionen der Lernenden zu fördern. Vorallem für den Religionsunterricht ist die Interaktion wichtig.

Interaktion als Herausforderung im Distanzunterricht

Wie wird nun Interaktion im Distanzunterricht zwischen Lehrkraft und Schüler*innen, aber auch zwischen den Lernenden untereinander möglich?

Eine Methode, die ich diese Woche mit einigen meiner Klasse eingesetzt habe, um die Interaktion zu ermöglichen, ist folgende: Nach der gemeinsamen Eröffnung der Videokonferenz werden die Lernenden in breakout-rooms geschickt. Als Gesprächsanlass habe ich zuvor folgendes Bild im Plenum geteilt:

Lernen ohne Schule – Interaktion ist für alle wichtig

Die Lernenden haben ein kurzes Zeitfenster, sich über ihre aktuelle Stimmung auszutauschen. Nach fünf Minuten endet die Gruppenphase. In einer schnelle Phase im Plenum berichtet eine Person pro Gruppe, wie die Stimmung im Gruppenraum ist.

Diese kurze Zeit ist für mich wichtig, um zu wissen, was die Lernenden gerade bewegt. Einige Schüler*innen erwähnen in der Feedbackrunde am Ende der Videokonferenz, dass ihnen diese erste Runde heute besonders wichtig war. Mir auch!

Eure Ideen?

In der nächsten Woche tauschen sich die Lernenden über Tops und Flops des Tages oder der letzten Woche aus. Oder sie bringen einen Gegenstand mit in die Videokonferenz, der für ihre aktuelle Freizeitbeschäftigung wichtig ist. Handy oder Laptop sind nicht erlaubt. Bestimmt fallen euch noch weitere Ideen ein. Schreibt diese gerne in den Kommentarbereich. Ich freue mich auf eure Ideen!

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