Für den Januar kündigt sich das Lernen auf Distanz an – zumindest für alle, die nicht in der Grundschule unterrichten. Lernen auf Distanz bietet Chancen. Hier findet ihr einige Ideen und Gedanken zum Lernen auf Distanz.
Lernen ist an vielen Orten möglich
Mein Tipp: Fesselt weder euch noch eure Schüler*innen stundenlang an den PC durch Videokonferenzen. Kombiert Lernaufgaben mit Videokonferenzen und fördert so die Selbstständigkeit der Lerner*innen. Lernaufgaben sind im Fach Religion nicht besonders verbreitete, eigenen sich aber sehr gut für das Distanzlernen. Sowohl in der Schule als auch an der Uni habe ich im letzten Jahr mit einer Kombination aus Videokonferenz und Lernaufgaben gute Erfahrungen gemacht.
Videokonferenz und Lernaufgaben kombinieren
Ich starte mit den Schüler*innen gemeindam in einer kurzen Videokonferenz. Videokonferenzen haben den Vorteil, dass der Kontakt mit den Schüler*innen bestehen bleibt. So kenne ich die aktuelle Stimmung der Lerngruppe. Außerdem kann ich in der Videokoferenz die folgende Lernaufgaben erklären. So sitzt niemand ratlos vor dem Arbeitsblatt und Eltern sind von der Aufgabe befreit, die Arbeitsanweisungen zu erklären. Nach dieser gemeinsamen Arbeitsphase schicke ich die Schüler*innen mit den Lernaufgaben in eine Phase des selbstständigen Lernens – ohne Videokonferenz.

Manche Schüler*innen kooperieren bei der Bearbeitung der Lernaufgaben, in dem sie telefonieren oder private social media Kanäle nutzen. Die anderen Schüler*innen arbeiten in Einzelarbeit. Autonomie ist hier möglich und fördert die Lernmotivation.
Lernen auf Distanz hat viele Nachteile. Es gibt aber auch Vorteile: Schüler*innen können wählen, an welchem Ort sie lernen. Und: Wer schneller arbeitet, kann zu Hause die Zeit individuell nutzen – anders als in der Schule.
Nach einem entsprechenden Zeitfenster treffen wir uns wieder in der Videokonferenz: Jetzt werden die Ergebnisse vorgestellt. Die Schüler*innen haben die Möglichkeit für Rückfragen. Die Ergebnisse der Einzelarbeit werden als Grundlage für Diskussionen genutzt. Oder es findet, ähnlich wie im Präsenzunterricht eine Vertiefung des Stoffes statt – am besten in den kleinen Gruppen in den breakout-rooms.
Tipps für Lernaufgaben
Möglichkeiten für Lernaufgaben findet ihr in meinem Beitrag über die relithek. http://relitogo.de/weltreligionen/stichwort-weltreligionen-erklaerfilme-bei-relithek-de/
Unten habe ich außerdem eine Lernaufgabe zur Entstehung der Bibel und des Korans hochgeladen. Diese Lernaufgabe habe ich mit Klasse 9 oder 10 schon erprobt.
Wichtig für die Lernaufgabe ist die Materialsteuerung. Das heißt, ihr gebt an, wo das Material zu finden ist, mit dem die Aufgaben gelöst werden können. Die Ergebnisse schreiben die Schüler*innen ins Heft oder laden diese direkt auf die Lernplattform hoch.
Interaktion zwischen den Lerner*innen fördern
Wenn ihr Interaktionen zwischen den Schüler*innen untereinander anzuregen wollt, findet ihr auf vielen Lernplattformen ein Forum. Jede/r Schüler*in stellt seine Ergebnisse ins Forum der Lernplattform. Anschließdend kommentiert jede/r einen Beitrag einer/eines Mitschüler*in. Gleichzeitig wiederholt man so die Regeln fürs Feedback-Geben.
Wer mehr zum Konzept der Lernaufgaben erfahren möchte, findet dazu einen Beitrage von mir unter folgendem Link. „Hometeaching –Was ist für meine Schüler*innen jetzt wichtig?“ https://kidoks.bsz-bw.de/frontdoor/deliver/index/docId/2048/file/RU4.0.pdf
Viel Spaß beim Ausprobieren!
P.S. Diese Lernaufgabe ist in schwarz-weiß und ohne Bilder. Viele Schüler*innen drucken sich die Dateien aus. Ohne Bilder hält der Drucker länger durch. Passende Bilder suchen die Schüler*innen auch gerne selbst.